MobiHell – Mobil am Hellweg

Entwicklung und Evaluierung von intelligenten digitalen und bedarfsorientierten Mobilitätsdiensten

Das Projekt MobiHell wird On-Demand-Verkehre, den Regelbetrieb des ÖPNV/SPNV, Sharing-Systeme und den verbleibenden Individualverkehr auf einer digitalen Betriebsplattform zusammenführen. Die On-Demand-Verkehre sollen zusätzliche Verbindungen schaffen und zur Reduzierung des Individualverkehrs beitragen.

Helmo - Hellweg mobil: der neue On-Demand-Verkehr im Kreis Soest

Weitere Informationen zu Helmo finden Sie hier: 

Fördergeber

Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW im Rahmen der Förderung von digitalen Modellregionen

Zeitraum

24.08.2020 – 15.11.2022

Problemstellung

Der Kreis Soest ist Aufgabenträger für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und verfügt grundsätzlich über ein gutes und vertaktetes Liniennetz. Sogenannte Erschließungsverkehre bedienen kleinere Ortsteile und schließen die Lücken zu den nächsten (Gemeinde-) Zentren. Bei diesen Verkehren findet oft lediglich eine bedarfsgerechte Bedienung statt. Manche liegen im Einzugsbereich von Buslinien, die im regelmäßigen Takt fahren, andere werden durch Rufbusfahrten bedient, weitere lediglich im Schülerverkehr. Zudem ist im Nahverkehrsplan festgelegt, dass die Bedienung besonders kleiner Siedlungen und Ortschaften mit weniger als 250 Einwohnern nur zur Schülerbeförderung vorgesehen ist. 

In die letztgenannte Kategorie fallen zahlreiche Gewerbestandorte im Kreis Soest, die in Randlage abseits der ÖPNV-Achsen liegen. Diesen unzureichend erschlossenen Gebieten fehlen bisher Alternativen. Vor dem Hintergrund der Daseinsvorsorge, einer anzustrebenden Verkehrswende und den zwingend erforderlichen Maßnahmen im Bereich des Klimaschutzes muss insbesondere in diesen Gebieten eine Perspektive und Alternative im Bereich der Mobilität eröffnet werden. Im ländlichen Raum spielen Pendlerverkehre eine erhebliche Rolle und sie finden – im Gegensatz zum urbanen Raum –größtenteils mittels motorisiertem Individualverkehr (MIV) statt. Das Potential für eine nachhaltige Mobilität in diesen Gebieten, besonders im Zusammenspiel mit den vor Ort ansässigen Unternehmen und Betrieben, ist bislang ungenutzt. 

Projektziel

Das Projekt MobiHell soll eine neue digitale Intelligenz entwickeln, die On-Demand-Verkehre, Regelbetrieb des ÖPNV/SPNV, Sharingsysteme und verbleibende Individualverkehre in einer digitalen Betriebsplattform zusammenführt. Der Begriff „On-Demand“ meint hierbei den bedarfsgesteuerten Einsatz von Fahrzeugen ohne festen Fahrplan und ohne festen Linienweg im Rahmen einer digitalen Buchung. Dieser Verkehr soll exemplarisch in einigen Teilgebieten des Kreises etabliert werden, um bei Erfolg und wirtschaftlicher Tragfähigkeit auf weitere Erschließungsräume ausgedehnt zu werden.

Die digitale Plattform soll durch die Bereitstellung und Integration von verschiedenen Leih-Mobilitätsformen (Sharingmodelle) zum klassischen ÖPNV ergänzt werden und Teilabschnitte einer Fahrt abdecken. Das können (E-)Autos, Fahrräder oder E-Scooter sein. Ebenfalls kommen Fahrgemeinschaften und die Nutzung von Unternehmensfahrzeugen in Betracht.

Teilkonzepte

Die Umsetzung der Projektziele erfolgt in vier verschiedenen Teilkonzepten:

Teilkonzept „Pendler“

Bislang besteht für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine erhebliche Schwierigkeit, ihren Arbeitsplatz unabhängig vom MIV zu erreichen, teils aufgrund eines fehlenden Angebots, teils wegen fehlender Information. Mit Unterstützung der beteiligten Unternehmen soll es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erleichtert werden, das tägliche Pendeln zur Arbeit nachhaltiger zu gestalten. Konkret soll das Angebot von Shuttlebussen oder Shuttletaxis in Form des Pendlerverkehrs getestet werden. Daneben sollen weitere nachhaltige Transportmöglichkeiten genutzt werden und durch IT-Unterstützung die Organisation und Nutzung von Fahrgemeinschaften, Shuttlebussen, ÖPNV, E-Mobilität, Park und Ride oder Leihautos- und Fahrrädern verbessert werden. Dabei ist zum einen eine Ausrichtung auf die Arbeitnehmer mit einer leicht bedienbaren App/Plattform geplant, aber auch ein Coaching-Ansatz für die Unternehmen, um die betriebliche Mobilität intern neu und nachhaltiger zu denken. Das Ziel ist es, eine langfristige Verhaltensveränderung zu bewirken. Positive Folgen wie Geld- und Zeiteinsparungen, Gesundheitsförderung oder das Knüpfen sozialer Kontakte sollen neben Herausforderungen und Belohnungen einen nachhaltigen Anreiz für grüne Mobilität setzen.

Arbeitsziele:

  • Nachhaltige Pendlerverkehre
  • Analyse des Pendlerverkehrs der beteiligten Unternehmen
  • Entwicklung eines Betriebskonzeptes für OnDemand-Fahrten
  • Integration Sharingdienste
  • Abwicklung über eine App / Mobilitätsplattform
  • Unternehmenscoaching

Teilkonzept „Dörfer“

Die Dörfer abseits der im Takt bedienten Achsen des ÖPNV sind mal mehr, mal weniger stark an den ÖPNV angebunden. Die kleinen Ortschaften werden zum Teil nur von Bussen im Schülerverkehr angefahren. Daneben gibt es manchmal noch weitere Fahrten, meist nicht vertaktet, teilweise bedarfsgesteuert. Eine Neuplanung für ein begrenztes Verkehrsgebiet mit einem On-Demand-System soll den Einwohnern ein klares und möglichst leicht nutzbares Angebot als Daseinsvorsorge wie beispielsweise für Versorgungs- oder Arztfahrten bieten. Dabei soll für die Bewohner eine Anbindung an den nächsten Hauptort und an einen Verknüpfungspunkt (Mobilstation) zur eventuellen Weiterfahrt im ÖPNV hergestellt werden. 

Arbeitsziele:

  • Analyse des Verkehrsangebotes
  • Konzept für ein On-Demand-Bedienungsgebiet
  • Pilotbereich Erwitte / Anröchte / Bad Sassendorf
  • Stärkung der Daseinsvorsorge

Aus der Projektarbeit im Teilprojekt Dörfer ist das On-Demand-Angebot Helmo entstanden (siehe oben).

Teilkonzept „BürgerBus“

Die BürgerBusse im Kreis Soest bedienen in drei Gemeinden mit ehrenamtlichen Fahrern vor allem eine Vielzahl von kleineren Ortschaften mit den Hauptorten der Gemeinde. Die Auslastung der Verkehre ist dabei sehr unterschiedlich. Um die Auslastung des Verkehrs zu erhöhen und den Mobilitätsbedürfnissen der Einwohner besser Rechnung zu tragen, soll im Einvernehmen mit den Vereinen das Betriebskonzept überprüft und als On-Demand-Verkehr ohne festen Linienweg konzipiert werden.

Arbeitsziele:

  • Erhöhung der Auslastung
  • Standort- und Bedarfsanalyse
  • Bedienung für On-Demand-Verkehr
  • Einvernehmen mit Bürgerbus-Verein

Teilkonzept „Integration“

Im Kreis Soest gibt es zusätzlich zu Bus- und Taxiunternehmen eine Vielzahl weiterer Akteure, die Beförderungsdienste leisten. Hierzu zählen Krankenfahrdienste, Schülerspezialbeförderung und ähnliche Dienstleistungen. Oftmals werden diese Fahrzeuge nur zu bestimmten Zeiten benötigt und wären theoretisch für andere Zeiten und Zwecke verfügbar. Ziel dieses Teilkonzepts ist eine strategische und inhaltliche Machbarkeitsprüfung, unter welchen Voraussetzungen solche Fahrdienste Leistungen des ÖPNV übernehmen können. Dies soll exemplarisch mit einem Dienstleister in Soest entwickelt werden.

Arbeitsziele:

  • Machbarkeitsuntersuchung zur Integration von Krankenfahrten und ähnlichen Diensten in den ÖPNV

Ansprechpartner

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  2. andreas.rathoefer@​kreis-soest.de
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  4. Kreishaus
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    59494 Soest
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    Dienstag:07:00 Uhr bis 16:00 Uhr
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  1. 02921 30-2272
  2. gunnar.wolters@​kreis-soest.de
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  2. joern.peters@​kreis-soest.de
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